Die Off-Grid Solarmodulproduktion macht nur 1 % der weltweiten Photovoltaik-Industrie aus. Die größten Solarfirmen sind in diesem Bereich nicht aktiv. Es unterscheidet sich zu sehr von ihrem Standard-Produktionsaufbau. Das bedeutet, dass trotz des rasanten Wachstums der Nachfrage nach diesen Modulen spezialisierte Unternehmen unerlässlich sind, damit dieses Segment zu einem Massenmarkt entwickelt. Auf diesem Weg sind Informationsaustausch und Standardisierung besonders relevant. Je mehr Sie darüber wissen, wie Ihr Hersteller denkt und arbeitet, und je mehr er über Ihr Produkt und Ihre Pläne weiß, desto besser wird das Solarmodul. Das Erreichen Sie, indem Sie Ihrem Lieferanten die richtigen Fragen stellen.

1. Wie können Sie mir helfen, mein System zu verbessern?

Teilen Sie Ihrem Hersteller von Off-Grid-Solarmodulen wichtige Informationen über Ihr System mit, zum Beispiel wo und wie es funktioniert, was es für den Endverbraucher leistet und wie es transportiert, installiert und angeschlossen wird. Je mehr Informationen Sie weitergeben, desto besser ist das Designteam in der Lage, ein Modul ihren Bedürfnissen entsprechend zu entwerfen.

Es ist die Aufgabe Ihres Lieferanten, Ihnen das kosteneffektivste Layout zu liefern – zum Beispiel eines mit einer schnellen und einfachen Montagelösung.

Brauchen Sie wirklich einen überdimensionalen Aluminiumrahmen rund um das Modul? Oder gibt es alternative Lösungen, wie einen dünneren Rahmen oder einen doppelten T-Rahmen?

Benötigen Sie möglicherweise eine Anschlussdose bei der die Kabel austauschbar sind und diese trotzdem IP64-konform bleibt? Selbst wenn es noch nichts auf Lager haben, lohnt es sich, Ihren Lieferanten zu bitten, seine Entwicklung im richtigen Bereich zu investieren.

2. Wie kann ich meine Kosten senken?

Verbinden Sie die Frage nach dem Preis mit einer Diskussion der Designoptionen und der Produktionsschritte in einem Fabrikaudit, wenn es darum geht, eine Vereinbarung abzuschließen. Sie könnten Ihren Lieferanten fragen, welche Modulgeometrie er bereits in großen Stückzahlen produziert. Es gibt immer Kostensynergien in Lieferkette und Produktionsstandardisierung.

Generell sollten Sie einmal im Jahr Ihren Forecast mit Ihrem Lieferanten besprechen, einschließlich Produktdesign, Produktionsänderungen und Optimierungsstrategien. Verhandeln Sie einen besseren Preis auf der Grundlage der Kostenreduzierung, die Ihr Lieferant erreichen wird.

Fragen Sie nach der Produktionsausrüstung, was sie leistet und wie viel Arbeitskraft sie spart. Fragen Sie nach der Kapazität, wobei Sie diese manchmal schnell selbst abschätzen können, indem Sie z. B. die Zellen pro Minute in einem Stringer zur Berechnung heranziehen.

3. Wie können Sie gleichbleibende Qualität garantieren?

In der Solarindustrie ist die Produktion von netzgebundenen Solarmodulen im Gigawatt-Maßstab inline-automatisiert, so dass alles identisch ist. Die Automatisierung in der Produktion netzunabhängiger Module erfordert mehr Flexibilität bei den einzelnen Stationen. Es gibt kaum Standardequipment, um die Automatisierung zu erhöhen. Zukunftsorientierte Off-Grid-Solarmodulhersteller müssen in der Lage sein, ihre eigene Automatisierungsausrüstung zu entwickeln. Überprüfen Sie den Automatisierungsgrad und das Qualitätssicherungssystem durch ein Fabrikaudit. Diese beiden sind die Grundlage für eine gleichbleibende Qualität über alle Ihre Chargen hinweg. Erkundigen Sie sich nach der Prüfung innerhalb der Produktionslinie – zum Beispiel Elektrolumineszenz-Analysen zur Erkennung möglicher Mikrorisse. Was macht für Ihre speziellen Produktanforderungen Sinn? Aus einem offenen Gespräch mit Ihrem Hersteller werden Sie erfahren, dass einige Tests für Ihr Produkt relevant sind, andere hingegen nicht, und alle diese Faktoren spielen letztlich in die Endkosten hinein.

4. Auf welche Qualität kommt es an?

Wenn es um Off-Grid-Solarmodule geht, gibt es oft unterschiedliche Meinungen zur Qualität, da es keinen einheitlichen Standard gibt. Bei Ein-Modul-Systemen sind z. B. Rahmentoleranzen vielleicht nicht so wichtig wie die Haltbarkeit des Moduls und die Montagelösung. Bei preissensiblen solarbetriebenen Straßenleuchten ist es entscheidend, dass sie beispielsweise in der Regenzeit zuverlässig funktionieren. Das bedeutet, dass die Leistung des Moduls bei schwachem Licht oder bei diffusem Licht wichtiger sein kann als seine maximale Effizienz unter optimalen Bedingungen. Fragen Sie Ihren Hersteller, was er in der Produktion tut, um dies zu gewährleisten.

Es ist ein gutes Zeichen, wenn Ihr Hersteller bereits über eine IEC 61215/ 61730-Zertifizierung für Ihre Größe des netzunabhängigen Moduls verfügt. Aber seien Sie vorsichtig, gehen Sie mit der gebotenen Sorgfalt vor und überprüfen Sie immer die Zertifikatsnummer auf der Website des TÜV oder der Zertifizierungsstelle, um sicherzustellen, dass sie zu der jeweiligen Produktionsstätte und Produkttyp führt.

Automatisiertes Laserzellenschneiden: Um einen kontinuierlichen und sauberen Schnitt zu gewährleisten. Unerlässlich für gute Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen.

5. Welche anderen Faktoren sind wichtig?

Ökologische und soziale Unternehmensmanagement sollte für uns alle auf der Tagesordnung stehen. Ein Nachhaltigkeitskonzept mit einer zukunftsorientierten Vision und kontinuierlichen Verbesserungen wird Ihnen zeigen, welche Lieferanten einen langfristigen Fokus haben. Zertifikate (z. B. 45001), unterzeichnete ETI-Standards oder bleifreie Lötmöglichkeiten sind gute Indikatoren.

Die Technologie entwickelt sich ständig weiter. Ihr Lieferant sollte Sie proaktiv über Veränderungen in der Branche informieren, wie z. B. den Zelldruck oder die Wafergröße, damit Sie rechtzeitig Anpassungen an Ihrem Solarmodul vornehmen können.

Besuchen und auditieren Sie die Fabrik Ihres Lieferanten mindestens einmal im Jahr, um sich von den Fortschritten bei Produkt und Produktion zu überzeugen. Idealerweise sollten Sie sie auch mit einem oder zwei anderen Lieferanten vergleichen. Oft werden Sie große Unterschiede feststellen, wenn Sie vor Ort sind.

Der Aufbau der Off-Grid-Industrie erfordert einen offenen Austausch über die gesamte Wertschöpfungskette, damit Produkt, Kosten und Qualität genau stimmen.

 

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